Professioneller Coach zu werden bedeutet, eine Welt voll endloser Pfade und Möglichkeiten zu betreten. Egal, welcher Wunsch Sie motiviert – andere zu inspirieren, zu leiten oder zu befähigen –, ein Coaching-Unternehmen bietet eine großartige Gelegenheit für persönliches Wachstum – und darüber hinaus die Unabhängigkeit und Flexibilität einer selbstständigen Tätigkeit. Um damit erfolgreich zu sein, ist eine Kombination aus Coaching-Fachwissen und Geschäftssinn erforderlich.
Ob Sie schon länger als Coach tätig sind und sich nun auf eigene Beine stellen möchten oder ob Sie Coaching als neuen Karriereweg in Betracht ziehen, dieser Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess. Er stattet Sie mit dem nötigen Grundwissen aus und soll Ihnen den für den Start Ihrer Karriere und den Aufbau eines erfolgreichen Coaching-Unternehmens nötigen Mut und Selbstvertrauen geben.
1. Schritt: Finden Sie Ihre Coaching-Nische
Mit der Entscheidung, ein Coaching-Unternehmen zu gründen, haben Sie den schwierigen Teil hinter sich. Jetzt stehen die schönen Aufgaben an, wie zu entscheiden, welche Art von Coach Sie werden wollen.
Die Spezialisierung auf eine bestimmte Coaching-Disziplin hebt Sie als Coach ab und ermöglicht Ihnen, Ihre Zeit, Energie und Arbeit darauf zu konzentrieren, Ihr Fachwissen in einem Bereich gründlich zu vertiefen. Hier können Sie Ihre Leidenschaft mit Ihrem Ziel verbinden.
Wenn Ihre Nische mit dem im Einklang steht, was Ihnen am meisten am Herzen liegt und worauf Sie Ihre berufliche Weiterentwicklung fokussieren, steigern Sie Ihre Effektivität als Coach ungemein und gewährleisten gleichzeitig Authentizität und den langfristigen Erfolg Ihrer Coaching-Karriere. Sie können aus verschiedenen Spezialisierungen wählen, zum Beispiel Leadership Coaching, Team Coaching, Life Coaching, Executive Coaching, Karriere-Coaching, Leistungs-Coaching und viele mehr.
Eine Nische für Ihr Coaching-Unternehmen festzulegen hilft auch dabei, Kund/innen zu gewinnen, die einen Experten in Ihrem Fachgebiet suchen. Genauso wenig wie Sie einen Elektriker beauftragen würden, einen tropfenden Wasserhahn zu reparieren, würde niemand, der einen Karriere-Coach sucht, einen Aufräumberater engagieren. Durch die Definition Ihrer Coaching-Nische heben Sie sich ab, wenn jemand nach dem sucht, was Sie anbieten.
Um Ihre Nische zu definieren, stellen Sie diese zwei zentralen Fragen:
- Wem wollen Sie helfen?
Denken Sie hierbei an die spezifischen Personengruppen oder Typen von Menschen, denen Sie sich am meisten berufen fühlen zu helfen.
- Wie wollen Sie Ihren Kund/innen helfen?
Identifizieren Sie die Herausforderungen oder Ziele, die Sie mit Ihrem Coaching angehen wollen.

Denken Sie aber daran, dass Ihre Nische nicht als „Schublade“ gedacht ist, in der Sie ab sofort feststecken. Sie ist der Ausgangspunkt, von dem aus Sie wachsen, Anpassungen vornehmen und Ihr Unternehmen und Ihre Expertise perfektionieren. Während Sie tiefer in Ihre Coaching-Praxis einsteigen, sollten Sie immer offen bleiben, um Ihren Fokus an das sich verändernde Umfeld anzupassen. Dies umfasst sowohl Ihre eigenen Interessen als auch die Herausforderungen Ihrer Kund/innen. Und das ist das Schöne am Coaching, dass es stets neue Entdeckungen und Möglichkeiten der Neuausrichtung auf dem Weg bereithält.
2. Schritt: Eignen Sie sich Coaching-Fachwissen an
Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen ist keine spezielle Ausbildung erforderlich, um den Titel „Coach“ führen zu dürfen. Nichtsdestotrotz unterziehen sich die effektivsten und erfolgreichsten Coachs häufig strikten Ausbildungs- und Zertifizierungsprogrammen, um ihre Fähigkeiten zu erweitern und ihre Glaubwürdigkeit sowie den höchsten Wert für ihre Kund/innen sicherzustellen. Gute Schüler werden großartige Coachs, und großartige Coachs schreiben lebenslanges Lernen groß. Um das nötige Fachwissen zu erlangen und als Coach Erfolg zu haben, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung.
Wählen Sie ein renommiertes Ausbildungsprogramm
Die Auswahl des richtigen Ausbildungsprogramms für Coachs ist entscheidend, um sich die Fähigkeiten und das Wissen anzueignen, die erforderlich sind, um ein effektiver Coach zu werden und die Grundlage für Ihren Erfolg insgesamt zu legen. Suchen Sie Lehrgänge, die eine Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung anbieten. Und vergewissern Sie sich, dass diese von einer anerkannten Organisation wie der International Coaching Federation (ICF) akkreditiert sind, um einen hohen Ausbildungsstandard zu gewährleisten. Sehen Sie sich außerdem den Lehrplan, die Qualifikationen der Dozenten und das Feedback früherer Teilnehmer/innen an.
Erwerben Sie fortgeschrittene Zertifizierungen über CCE
Die Akkreditierung der kontinuierlichen Trainerausbildung (Continuing Coaching Education, CCE) ist eine wertvolle Ergänzung Ihrer ersten Coach-Ausbildung. Dies ist zwar keine Vorschrift, Workshops und Kurse mit CCE-Akkreditierung bieten aber fortgeschrittene Ausbildungen und ein tieferes Verständnis von Coaching-Methoden oder Tools und bereichern daher Ihre Praxis bedeutend. Die kontinuierliche Ausbildung beinhaltet außerdem häufig weitere Zertifizierungen, wodurch Sie Ihre Glaubwürdigkeit stärken und sich von anderen Coachs abheben können.
Je nach Nische könnten die folgenden Zertifizierungen Ihr Repertoire sinnvoll ergänzen:
Leadership Coaching Zertifizierungen
Leadership Circle bietet von der ICF akkreditierte Führungsbewertungs-Zertifizierungen, in denen Coachs lernen, unsere innovativen Führungsbewertungs-Tools in ihrer Praxis zu nutzen. Wir befähigen Coachs mit einem statistisch fundierten Rahmen, Führungseffektivität zu verstehen und in der Zusammenarbeit mit ihren Kund/innen zu entwickeln. Coaching zur Führungskräfteentwicklung ist für eine Reihe von Coaching-Disziplinen sinnvoll, zum Beispiel Executive Coaching, Leistungs-Coaching, Coaching zur persönlichen Weiterentwicklung, Team Coaching, Karriere-Coaching und Erfolgs-Coaching, um nur einige zu nennen.
Career Coaching Certification
Coachs, die sich für Karriere-Coaching interessieren, finden in dem Zertifizierungsprogramm von Career Shift Tools, Techniken und wichtige Erkenntnisse, um ihren Kund/innen zu bedeutsamen Karriereveränderungen und beruflichem Wachstum zu verhelfen.
Resilience Coaching Certification
Wenn Sie Menschen helfen wollen, mit schwierigen Situationen umzugehen und aus Rückschlägen gestärkt hervorzugehen, kann das Certified Resilience Coach-Programm von The Leadership Wellness Group für Sie sinnvoll sein. In diesem Lehrgang durchlaufen Coachs einen 12-wöchigen, auf evidenzbasierten Grundsätzen und Best Practices gestützten Lehrplan, mit denen sie in ihren Kund/innen Resilienz und Wohlbefinden zu kultivieren lernen.
“Ich sehe viele Coachs, die einfach loslegen, ohne in eine Coach-Ausbildung oder ihr Unternehmen zu investieren. Und sie haben zu kämpfen. Halten Sie sich an den Grundsatz: investieren, investieren, investieren!”
Jenn LofgrenExecutive & Leadership Coach
3. Schritt: Legen Sie Ihren Unternehmensrahmen fest
Coaching-Fachwissen alleine reicht nicht aus. Um ein erfolgreiches Coaching-Unternehmen zu gründen, ist Geschäftssinn erforderlich. Aber keine Sorge, Sie brauchen keinen Master, um Ihr Vorhaben zu starten. Wir fassen das Wichtigste für Sie zusammen, um Ihnen bei der Navigation durch den geschäftlichen Aspekt Ihrer Coaching-Praxis zu helfen.
Setzen Sie Ihren Geschäftsplan auf
Jede Reise erfordert eine Landkarte, und genau das ist ein Geschäftsplan für Ihre Coaching-Praxis. Auch wenn noch einige Fragen offen sind oder notwendige Entscheidung ausstehen – die Erstellung eines Plans ist ein unverzichtbarer Schritt in der Gründung Ihres Coaching-Unternehmens.
Ihr Geschäftsplan sollte grundsätzliche Konzepte umreißen, zum Beispiel, wie Ihre Coaching-Praxis funktioniert, wie Sie Einnahmen generieren und Ihren Kund/innen Wert liefern. Der Plan leitet Ihre Entscheidungsfindung und gibt die strategische Richtung vor. Damit der Plan Erfolg hat, muss er allerdings flexibel sein. Sie müssen bereit sein, sich mit jeder neuen Erkenntnis und Erfahrung als Unternehmensinhaber/in weiterzuentwickeln.
Ihr Geschäftsplan kann so einfach oder komplex sein, wie Sie wünschen, und es gibt dabei kein Richtig oder Falsch. Für den Anfang reicht ein klarer, einfacher „Startup-Plan“ aus.
Die folgenden zentralen Punkte sollten im Geschäftsplan für die Gründung Ihres Coaching-Unternehmens nicht fehlen:
- Wertversprechen: Welchen einzigartigen Wert bietet Ihr Coaching-Unternehmen am Markt, der Sie von Wettbewerber/innen abhebt?
- Zielgruppe: Denken Sie wieder an Ihre Nische. Welchen spezifischen Gruppen oder welchen Menschen wollen Sie helfen?
- Einnahmequellen: Wie wollen Sie mit Ihrem Coaching-Unternehmen Geld verdienen? Bieten Sie Einzelcoaching, Weiterentwicklungsprogramme, Pakete, Workshops, Beratungsdienstleistungen usw.?
- Kanäle: Wie wollen Sie mit potenziellen Kund/innen in Verbindung treten? Erstellen Sie einen Online-Auftritt, verlassen Sie sich auf Weiterempfehlungen, nehmen Sie an Messen Teil oder setzen Sie auf eine Kombination mehrerer Strategien?
- Hauptpartnerschaften: Planen Sie mit Partner/innen zusammenzuarbeiten, damit Ihr Coaching-Unternehmen effektiv läuft? Arbeiten Sie zum Beispiel mit anderen Coachs oder Spezialist/innen zusammen, an die Sie Ihre Kund/innen im Fall von speziellen Anforderungen weiterleiten können, wenn diese außerhalb Ihres Fachbereichs liegen?
- Kundenbeziehungen: Wie sollen Kund/innen mit Ihnen kommunizieren können? Bieten Sie Coaching als Präsenz- oder Online-Sitzung? Können Kund/innen Sie per Textnachricht erreichen? Wie bewahren Sie den Überblick über Ihre Kund/innen und deren Geschichte? Wie sieht es mit einer Software für die Abrechnung und Rechnungsstellung aus?
- Haupttätigkeiten: Welche zentralen Tätigkeiten soll Ihr Coaching-Unternehmen für einen erfolgreichen Betrieb durchführen?
- Hauptressourcen: Welche Ressourcen sind unverzichtbar, um Ihre Coaching-Dienstleistungen auszuführen?
- Kosten: Welche Kosten sind mit dem Betrieb Ihres Coaching-Unternehmens verbunden?
Wählen Sie Ihre Unternehmensstruktur
Wenn Sie ein Coaching-Unternehmen gründen, müssen Sie sich für eine Rechtsform entscheiden. Dies kann zum Beispiel ein Einzelunternehmen, eine Partnerschaft, eine Aktiengesellschaft oder eine GmbH sein. Jede Rechtsform bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Informieren Sie sich also, welche sich für Ihre Anforderungen am besten eignet.
Wählen Sie Ihren Unternehmensnamen
Die Auswahl des Namens Ihres Coaching-Unternehmens ist ein wichtiger Schritt bei der Festlegung Ihrer Markenidentität. Dieser ist häufig der erste Eindruck, den Ihr Kunde von Ihnen bekommt. Ein durchdachter Name hebt Sie nicht nur auf dem Markt ab, sondern findet auch Anklang bei Ihrer Zielgruppe. Er sollte leicht zu merken sein und potenziellen Kund/innen einen Eindruck davon geben, was Sie tun oder worauf Sie spezialisiert sind. Je nach Standort müssen Sie den Unternehmensnamen gegebenenfalls eintragen lassen. Dies geschieht in der Regel mit der Anmeldung Ihres Unternehmens (siehe unten), kann aber auch separat erfolgen.
Beantragen Sie eine Betriebsnummer
Je nachdem, ob Sie im Rahmen Ihrer Unternehmensgründung auch Mitarbeitende beschäftigen wollen, ist gegebenenfalls eine Betriebsnummer erforderlich. Diese achtstellige Nummer wird von der Bundesagentur für Arbeit vergeben. Die Betriebsnummer wird für alle Meldungen und Zahlungen an die gesetzliche Krankenkasse benötigt. Wenn Sie sich für ein Einzelunternehmen oder eine Ein-Personen-GmbH entschieden haben, reicht in der Regel die gewerbliche Steuernummer aus, die nach der Gewerbeanzeige beim Finanzamt beantragt wird.
Gewerbeanzeige oder Gewerbeerlaubnis
Es gibt zwar keine rechtlichen Voraussetzungen, um sich Coach zu nennen, dennoch kann aber, je nach Standort und Art Ihrer Coaching-Dienstleistungen, eine Gewerbeanzeige oder -erlaubnis erforderlich sein. Informieren Sie sich unbedingt über die Anforderungen an Ihrem Standort, um alle Vorschriften einzuhalten. Informationen zu einer gegebenenfalls erforderlichen Gewerbeanzeige oder -erlaubnis finden Sie auf den Websites der Regierung in Ihrem Bundesland.
4. Schritt: Legen Sie Ihren operativen Rahmen fest
Mit der Festlegung Ihres Coaching-Rahmens für Ihre Unternehmensgründung ist das „Was“ geklärt. Jetzt ist es Zeit, sich auf das „Wie“ zu konzentrieren. Ihr operativer Rahmen umfasst viele der täglich anfallenden administrativen Aufgaben, die mit der Leitung eines Unternehmens einhergehen.
Infrastruktur
Jetzt müssen Sie logistische Entscheidungen treffen: Wo und wie führen Sie Coaching-Sitzungen durch? Ob Sie sich für Präsenz-, Online- oder hybride Sitzungen entscheiden, gibt den Rahmen für Ihre technologischen und räumlichen Anforderungen sowie die Interaktion mit Ihren Kund/innen vor.
Zahlungsverarbeitung
Die Eröffnung eines Bankkontos, die Festlegung der Preise für Ihre Dienstleistungen und die Einrichtung eines Zahlungsverarbeitungssystems sind wichtige Voraussetzungen, damit Ihr Coaching-Unternehmen effektiv läuft. Ihre Preisstruktur sollte den angebotenen Wert widerspiegeln, aber dennoch wettbewerbsfähig bleiben. Für die Zahlungsverarbeitung stehen Ihnen unzählige Möglichkeiten zur Verfügung, aber Square und Stripe sind einige der besten.
Kundenbeziehungsmanagement (CRM)
Die Einrichtung eines CRM-Systems ist entscheidend, um Kundendaten, Aufnahmeformulare, Notizen zu Sitzungen und Fortschritt, den Kommunikationsverlauf, anstehende Termine und vieles mehr effizient zu organisieren. Durch ein starkes Content Management-System (CMS) können zentrale Prozesse wie die Terminplanung, das Versenden von Terminerinnerungen und Befragungen für Feedback automatisiert und der Fokus auf die CMS-Personalisierung gelegt werden.
Online-Terminplanung
Wenn Ihr CMS für Ihre Anforderungen an die Online-Terminplanung nicht ausreicht, können Sie ein spezielles Terminplanungssystem einrichten. Terminplanungssoftwares wie Calendly oder Acuity können die Terminvereinbarung für Ihre Kund/innen vereinfachen, sodass diese basierend auf Ihrer Verfügbarkeit Sitzungen buchen können. Solche Tools sind oft mit dem persönlichen Kalender verknüpft, um Doppelbuchungen zu vermeiden und automatische Erinnerungen zu versenden, damit es zu weniger Stornierungen kommt.
Videokonferenzen
Wenn Sie planen, virtuelle Coaching-Sitzungen anzubieten, sollten Sie für diese Termine eine verlässliche Videokonferenz-Plattform wählen. Zu den beliebtesten Optionen zählen Microsoft Teams, Google Meet oder Zoom.
5. Schritt: Legen Sie Ihren Coaching-Rahmen fest
Der letzte Schritt bei der Gründung eines Coaching-Unternehmens ist die Definition, Erstellung und Umsetzung der Praktiken, mit denen das Unternehmen Ihre persönliche Note erhält.
Erkunden Sie Coaching-Methoden und Tools
Mit Coaching-Methode beziehen wir uns auf die leitenden Grundsätze, Strategien und Techniken, die Coachs als roten Faden für ihre Coaching-Sitzungen und ihre Praxis insgesamt verwenden. Coaching-Methoden sind in verschiedenen psychologischen Theorien, Lernphilosophien und Verhaltenswissenschaften verwurzelt und dienen als Grundlage dafür, wie Coachs mit ihren Kund/innen interagieren, ihre Sitzungen strukturieren und das Wachstum ihrer Kund/innen ermöglichen.
Wenn Sie bereits ein Ausbildungsprogramm für Coachs abgeschlossen haben, haben Sie sicherlich schon von einigen Coaching-Methoden gehört. Eine Vielzahl von Methoden zu erkunden hat den Vorteil, dass Sie Ihr Verständnis von den zahlreichen und vielfältigen Coaching-Ansätzen erweitern, die Ihnen zur Verfügung stehen. Die Kenntnis mehrerer Methoden bietet Ihnen größere Flexibilität und erlaubt Ihnen, zwischen Ansätzen zu wechseln oder Elemente aus verschiedenen Methoden zu kombinieren, um auf die spezifischen Herausforderungen, Präferenzen und Ziele Ihrer Kund/innen einzugehen. Mit einem auf Ihre Kund/innen und deren Anforderungen zugeschnittenen Ansatz können Sie effektivere Coaching-Lösungen anbieten.
Darüber hinaus kann die Nutzung von für Ihre Methode geeigneten Coaching-Bewertungstools dazu beitragen, tiefgreifende Erkenntnisse und Entwicklungschancen ans Tageslicht zu bringen, die ansonsten vielleicht verborgen bleiben. So ebnen Sie den Weg für persönlichen Durchbruch und transformative Veränderung.
Richten Sie Systeme und Prozesse ein
Die Erstellung effizienter Systeme und Prozesse ist entscheidend für den reibungslosen Betrieb Ihres Coaching-Unternehmens und garantiert einheitliche, hochwertige Dienstleistungen für Ihre Kund/innen. Jeder Schritt vom Erstgespräch über das Onboarding bis zur Dienstleistungserbringung sollte durchdacht konzipiert werden, um eine nahtlose und wirkungsvolle Kundenerfahrung zu bieten. Versetzen Sie sich in Ihre Kund/innen hinein und versuchen Sie Prozesse zu erstellen, mit denen Sie Ihre Dienstleistungen allen Interessent/innen zugänglich machen.
Dies sind einige der Prozesse, die Sie in Betracht ziehen sollten:
Erstgespräch
Das Erstgespräch bildet den Ausgangspunkt für die Kunden-Coach-Beziehung. Es ermöglicht beiden Parteien, die Kompatibilität einzuschätzen, und gibt den Ton für zukünftige Sitzungen vor. Es bietet die Gelegenheit, eine Beziehung aufzubauen, Ihren Coaching-Stil und Ihre Methode vorzustellen, zu verstehen, was Ihre potenziellen Kund/innen unter Erfolg verstehen und herauszufinden, ob Ihr Ansatz zu deren Wünschen passt. Denken Sie daran, dass sich Ihre Kund/innen verstanden fühlen und ein Gefühl des Vertrauens in Ihre Fähigkeit bekommen sollten, dass Sie ihnen helfen und einen Wert bieten können.
Onboarding
Mit Onboarding bezeichnen wir im Coaching den Prozess, wenn aus potenziellen Kund/innen aktive Kund/innen werden. An diesem Punkt sollten klare Erwartungen gesetzt, ein klarer Kommunikationsrahmen festgelegt und die ersten Schritte hin zur Formalisierung der Kunden-Coach-Beziehung getroffen werden. Sie können Ihren Onboarding-Prozess individuell und passend zu Ihrem Coaching-Unternehmen gestalten. Er kann aber unter anderem folgende Schritte umfassen:
- Coaching-Vertrag: Führt den Dienstleistungsumfang, Erwartungen und gegebenenfalls allgemeine Geschäftsbedingungen auf, um sicherzustellen, dass sich Kund/in und Coach von Anfang an einig sind.
- Fragebogen vor dem Coaching: Wird verwendet, um detaillierte Informationen zu Ihren Kund/innen zu erfassen. Er bildet die Grundlage für Ihre Coaching-Tätigkeit und hilft dabei, Ihren Coaching-Ansatz auf die individuelle Situation Ihrer jeweiligen Kund/innen zuzuschneiden.
- Präferenzen für Kommunikation und Sitzungen: Definiert, wie und wann Coaching-Sitzungen stattfinden, sowie die bevorzugten Kommunikationskanäle.
Entwicklung eines Coaching-Plans
In Ihrem Coaching-Plan legen Sie fest, wie Sie Ihr Coaching-Fachwissen und Ihre Methoden und Tools anwenden, um effektiv auf die Anforderungen Ihrer Kund/innen einzugehen. Dieser Prozess basiert auf den individuellen Anforderungen Ihrer jeweiligen Kund/innen und ist damit stark personalisiert. Dennoch ist er in verschiedenen, kontextunabhängigen Kernpraktiken verankert:
- Bedarfsanalyse – wo steht Ihr/e Kund/in aktuell?
Wie schneiden Ihre Kund/innen basierend auf ihren Wünschen oder Anforderungen aktuell ab? Welche Maßstäbe wenden sie an? Je nach Art der Coaching-Tätigkeit können Bewertungstools ein wertvolles Instrument sein, um eine Verbesserung in den am dringendsten zu bearbeitenden Bereichen zu ermöglichen. Dazu gehören zum Beispiel Führungsbewertungen, Persönlichkeitsbewertungen oder Übungen, um sich über eigene Werte klarzuwerden.
- Zielsetzung – wo will Ihr/e Kund/in hin?
Die Zielsetzung ist eine entscheidende Phase im Coaching-Prozess. Sie ist die Brücke zwischen dem aktuellen Stand Ihrer Kund/innen und dem gewünschten Ergebnis.
- Handlungsplan – wie helfen Sie Ihrem/Ihrer Kund/in, dort hinzukommen?
Hier müssen große Ziele auf kleinere, durchführbare Schritte heruntergebrochen und der Zeitrahmen für die Umsetzung festgelegt werden. Der Plan sollte flexibel sein und an den Fortschritt der Kund/innen sowie etwaige neue Herausforderungen angepasst werden.
- Fortschrittskontrolle – wie messen und kontrollieren Sie den Erfolg?
Die Fortschrittskontrolle beinhaltet die Festlegung klarer Erfolgsindikatoren sowie regelmäßige Updates, um die Annäherung der Kund/innen an die gesteckten Ziele zu beurteilen und den Handlungsplan gegebenenfalls anzupassen. Dies gewährleistest die kontinuierliche Ausrichtung auf die sich weiterentwickelnden Ziele Ihrer Kund/innen sowie eine zielgerichtete Dynamik.
Feedback und Perfektionierung
Die besten Coachs holen regelmäßig Feedback ein. Richten Sie für Ihre Kund/innen die Möglichkeit ein, Feedback zu geben und ihre Gedanken zum Coaching-Prozess und der Annäherung an ihre Ziele mit Ihnen zu teilen. Nutzen Sie dieses Feedback, um Ihren Ansatz zu perfektionieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um besser auf die Anforderungen Ihrer Kund/innen einzugehen.
Kundenbindung
Richten Sie einen Prozess ein, um das Kundenengagement zwischen Coaching-Sitzung aufrechtzuerhalten. Dies kann zum Beispiel über regelmäßige Updates, kurze Anrufe oder Textnachrichten erfolgen. Ein personalisiertes Follow-up stellt sicher, dass sich Kund/innen über den gesamten Coaching-Prozess hinweg unterstützt und wertgeschätzt fühlen. Mit diesem Ansatz halten Sie nicht nur die Dynamik am Laufen, sondern stärken auch die Kunden-Coach-Beziehung und fördern die Verpflichtung Ihrer Kund/innen gegenüber den gesteckten Zielen.
Die Gründung eines Coaching-Unternehmens ist gleichermaßen ein unternehmerisches Abenteuer und ein Weg der persönlichen Weiterentwicklung – nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Kund/innen, deren Leben Sie berühren. Es ist wie eine Schnittstelle zwischen beruflichem Ehrgeiz und dem tiefen Gefühl der Verpflichtung, andere zu befähigen Ihre Ziele zu erreichen. Dieses Unterfangen erfordert Resilienz, Anpassungsfähigkeit und ein tiefes Verständnis des menschlichen Potenzials. Mit den hier bereitgestellten Erkenntnissen sind Sie bestens ausgestattet, ein Coaching-Unternehmen zu gründen, mit dem Sie nicht nur beruflich unabhängig werden, sondern eine bleibende Wirkung erzielen.
Wichtige Erkenntnisse
Um Sie auf Ihrem Weg zur Gründung eines erfolgreichen Coaching-Unternehmens weiterzubringen, haben wir Unternehmer/innen und Coachs mit jahrelanger Erfahrung gebeten, ihr Wissen zu teilen. Unten finden Sie einige ihrer wichtigsten Erkenntnisse.
Die besten Tipps für die Gründung eines Coaching-Unternehmens
“Behandeln Sie Ihr Coaching-Unternehmen wie ein Unternehmen. Wenn Sie ein Unternehmen gründen, investieren Sie als erstes: in Systeme, Prozesse, Marketing usw. Investieren Sie als erstes in diese Dinge, und dann, während Sie mehr über Ihr Unternehmen lernen, weiter in andere Dinge. Und investieren Sie jedes Jahr in Ihre persönliche Weiterentwicklung. Belegen Sie Coaching-Kurse, entwickeln Sie Ihren Geschäftssinn weiter und nutzen Sie Moderation sowie andere Modalitäten, um Ihr berufliches Profil abzurunden. Wir helfen Ihnen dabei, die Weiterentwicklung von Menschen zu beschleunigen. Und das geht nur, indem wir die Entwicklung Ihrer eigenen Person und Ihrer Führungsfähigkeit beschleunigen.”
Jenn Lofgren CPHR | MCC | ICD.DExecutive & Leadership Coach | Forbes Coaches Council | Canada’s Top 100 Most Powerful Women
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